Donnerstag, 9. Juli 2015

Beeindruckende Wachspalmen und eine schöne Wanderung im Valle de Cocora


Wie in einem Märchen oder Film sieht es aus: Riesige Palmen ragen in einem Gebirgstal gen Himmel, als ob sie diesen gerne berühen wollten. Die dünnen Stämme wirken fast zerbrechlich. Von Weitem könnte man meinem in einem Windradpark irgendwo in Deutschland zu stehen. Dennoch sind wir hier mitten in Kolumbien, genauer gesagt im Valle de Cocora, bekannt für seine riesigen Wachspalmen.

Die höchste Palmenart der Welt wächst hier im Valle de Cocora, einem Andental ca. 30min von dem kleinen Stätdchen Salento entfernt. Diese Wachspalmen können mehrere hundert Jahre alt und bis zu 50-60m hoch werden. Ausgewachsene Palmen erkennt man an einer dicken Wachsschicht auf der Rinde. Daher auch der Name. Lebensraum sind Höhenlagen zwischen 2.000 - 3.000m Höhe. Also keinesfalls am Meer, wo man in der Regel Palmen vermuten würde. Sie tragen auch keine Kokusnüsse, sondern kleine, runde, rote Früchte. Leider sind sie sehr gefährdet, da die Flächen immer mehr als Ackerland oder zur Viehzucht genutzt werden und das Vieh die Keimlinge meist frisst, sodass kaum junge Bäume nachkommen.

Wir machen uns früh auf den Weg von Salento ins Valle de Cocora. Vom Marktplatz nehmen wir bereits um 7.30h einen "Willy", einen der Oldtimer-Jeeps, die um Salento herum als Taxis dienen. Auf uns wartete neben dem Valle de Cocora auch eine schöne Wanderung an einem Fluss entlang und durch einen Wald. 800 Höhenmeter wollen bewältigt werden. Wer nur ins Valle de Cocora möchte, kann den Weg aber deutlich abkürzen:

Direkt Richtung "La Montana" starten und nur wenige Meter später steht man direkt im Tal. Um allerdings mitten auf ein Feld mit den Palmen zu gelangen muss man bei einem Bauern einen kleinen Eintrittsobulus von 3.000 Pesos (ca. 1 EUR) entrichten.

Für uns geht es in diese Richtung weiter, da wir die Wander-Tour umdrehen und gegen den Strom laufen (normalerweise läuft man zunächst am Fluss entlang und erst zum Schluss durch das Tal). So sind wir die ersten 2 Stunden bergauf bis zur kleinen Hütte "La Montana" komplett alleine unterwegs. Außer dem Gezwitscher der Vögel und dem Knacken der Äste auf dem Waldboden ist nichts zu hören. Dort tummeln sich in den Blumenbeeten etliche Kolibris. Spannnend diese "hyperaktiven Vögel" zu beobachten.

Die Wanderung ist richtig schön. Es geht mehrmals über einen Bach, dessen Brücken recht abenteuerlich sind. Gummistiefel, die am Eingang verliehen werden und von denen in anderen Blogs auch immer wieder die Rede ist, würden wir nicht empfehlen. Wir haben keine nassen Füße bekommen, aber selbst wenn wäre das sicherlich angenehmer, als ohne Fußbett dafür recht bald mit Blasen den Weg zurückzulegen. Die Tour ist zwar nicht lange (ca. 3,5h Gehzeit für Geübte) aber es ist eine Wanderung über Stock und Stein. Pferdeliebhaber, Fußkranke oder Wandermuffel können die Tour allerdings auch auf einem Pferd zurücklegen.

Zurück im Tal gehen wir nochmals die wenigen Meter ins Valle de Cocora und auf das Feld des Bauern. Mittlerweile hat es deutlich zugezogen und der Nebel drückt von den Bergen gen Tal. Dennoch können wir uns an den faszinierenden Palmen gar nicht statt sehen.


Willys sind die Taxis in Salento, damit geht es auch ins Valle de Cocora

Die Wanderung führt durch das Valle de Cocora

Morgens ist der Himmel noch schön klar

Beeindruckende Wachspalmen, wohin man schaut

Der Weg führt über allerlei Brücken - eine wackliger als die andere

Höchster Punkt der Wanderung La Montana auf 2.860m mit schönem Blick

Dort tummeln sich Kolibris

Diese zu beobachten ist immer wieder faszinierend

Wieder im Tal kommt man an verschiedenen Kuhherden vorbei: Die Kälbchen sind zum Verlieben 

Kleine Lena, riesige Wachspalme

Nachmittags zieht es meist zu

und der Nebel drückt vom Berg in Richtung Tal

1 Kommentar:

  1. Die Kolibris sind auf den Fuchsien kaum zu erkennen. Und diese Fuchsien scheinen dort wie anderswo der Oleander total wild zu wachsen? Bitte davon mehr Bilder...

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